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Titel: HWS Was ist HWS ?
Verfasst am: 29.09.2003, 23:57 Uhr #71
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Anmeldung: 25. Sep 2003
Beiträge: 122
Wohnort: Berlin
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Das HWS-Syndrom oder auch Zervikalsyndrom genannt, ist ein Sammelbegriff für von der Halswirbelsäule ausgehende oder den Halswirbelsäulenbereich betreffende Beschwerden.
www.hws-hilfe.com
Auflistung vertebragener (= wirbelsäulenbedingter) Ursachen von Rückenschmerzen bei HWS-Syndrom:
Degenerative Veränderungen (= durch Abnutzung hervorgerufen)
- Bandscheibenveränderungen (Vorwölbung, Vorfall)
- ligamentäre Insuffizienz (= Funktionsstörung von Haltebändern)
- Störung der gelenkigen Wirbelverbindungen
- knöcherne Veränderungen (Randzacken, Knochenwulste usw.)
Mißbildungen
- angeborene (z.B. Spina bifida, Blockwirbel, Keilwirbel)
- Wachstumsstörung (z.B. Skoliose)
Entzündliche Erkrankungen
- Rheumatischer Formenkreis (z.B. Polymyalgia, M. Bechterew)
- Infektionserkrankungen (Spondylitis z.B. durch Tbc, Staphylokokken)
Generalisierte Skeletterkrankungen
- (z.B. Osteoporose, Osteomalazie)
Tumoren der Wirbelsäule
- Primärtumoren (hauptsächlich Plasmozytom)
- Metastasen
Traumen (= Verletzungen) (Frakturen, Schleudertrauma der HWS)
Defekte, nicht verletzungsbedingte (z.B. Spondylolyse, Spondylolisthesis)
Als HWS-Syndrom (Zervikalsyndrom) bezeichnet man häufiger auch die sog. Zervikobrachialgie (Nacken-Schulter-Arm-Syndrom). Die Zervikobrachialgie ist ein Sammelbegriff für Störungen verschiedenster Ursachen im Bereich des Halses, des Schultergürtels und der Arme.
Die mit Abstand häufigste Ursache sind von der Halswirbelsäule ausgehende Störungen, hauptsächlich im Bereich der gelenkigen Wirbelverbindungen, die sog. "Wirbelblockierungen". In der Regel klagen die Patienten über Nackenschmerzen, die in die Schultern, manchmal bis in die Arme und/oder auch in den Hinterkopf (z.T. bis zur Stirn) ausstrahlen können. Meist ist die Muskulatur neben der Wirbelsäule verhärtet, häufig verbunden mit einer schmerzhaft eingeschränkten Kopfbeweglichkeit. Vielfach besteht auch Klopfschmerzhaftigkeit über den Dornfortsätzen der Halswirbelsäule.
Zum Ausschluß eines die Nervenwurzeln betreffendes Krankheitsgeschehens (radikulären Symptomatik), bedarf es immer einer fachlichen Abklärung (Neurologie, Radiologie).
Heftigste Schmerzzustände mit Muskelhartspann und dadurch erzwungener Fehlhaltung (Schiefhaltung) werden als „akuter Tortikollis“ bezeichnet. In Abhängigkeit von der Höhe der Störung unterscheidet man das HWS-Syndrom (Zervikalsyndrom) in:
Oberes HWS-Syndrom (Zervikalsyndrom):
Die typischen Krankheitszeichen sind in der Literatur unterschiedlich dargestellt (Kügelgen et Hillemacher 1989, Kocher et al. 1980, Dahmen et al. 1985). Gemeinsames Merkmal sind Nackenschmerzen mit Schmerzausstrahlung nach oben in den Kopf, da sich die Störungen überwiegend auf die Nervenwurzel des 2. Halswirbels konzentrieren. Die Schmerzeinstrahlung in den Hinterkopf, teilweise auch bis zur Stirnregion ziehend, führt häufig zur Diagnose eines zervikogenen oder vertebragenen (= wirbelsäulenbedingten) Kopfschmerzes.
Inwieweit die HWS-spezifische "Unkovertebralarthrose" (= Erkrankung des „Halbgelenks“ zwischen zwei Wirbelkörpern) über eine Einengung der Wirbelsäulenschlagader (A.vertebralis) im Foramen intervertebrale (= Zwischenwirbelloch) ein zerviko-kephales (= Hals und Kopf betreffendes) Krankheitsbild verursachen kann, ist noch nicht endgültig geklärt.
Mittleres HWS-Syndrom (Zervikalsyndrom):
Typische Schmerzen treten im Bereich der Halswirbel 3, 4, 5 auf und strahlen in die Schulterblätter, auch bis über die Schulter aus.
Beim radikulären Syndrom (= Krankheitszeichen infolge einer Nervenstörung, -schädigung) treten Störungen der Nervenfunktion in Form von herabgesetzter Empfindung und/oder Lähmungen von Schulterblattmuskeln (z.B. M. levator scapulae) auf.
Ganz selten kommt es auch zu Zwerchfellähmung (Thoden 1987). Beim radikulären Syndrom der Nervenwurzel des 5. Halswirbels ist der M. biceps brachii betroffen.
Unteres HWS-Syndrom (Zervikalsyndrom):
Da die Nervenwurzeln des 6. bis 8. Halswirbels und des 1. Brustwirbels betroffen sind, können Beschwerden bis in den Kleinfinger ausstrahlen.
Meist wird dieser Schmerzzustand mit „Zervikobrachialgie" (siehe oben) bezeichnet, obwohl streng genommen das Zerviko-Brachialgie -Syndrom mit einer radikulären Symptomatik (= Krankheitszeichen infolge einer Nervenstörung, -schädigung) einhergeht (Debrunner 1988). Die pseudoradikuläre (= auf eine scheinbare Nervenschädigung zurückzuführende) Ausstrahlung in die Arme fällt noch unter den Begriff "Zervikalsyndrom".
Bei Störung der Nervenwurzel des 1. Brustwirbels kann sich ein Horner-Syndrom (= Augenlidsenkung, Verengung der Pupille, Zurücksinken des Augapfels) ausbilden (Thoden 1987). |
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